Wie man seine Wohnung putzt, wenn man ADHS hat
Das Putzen kann für jeden eine Herausforderung sein, doch wenn man ADHS hat, kann es besonders schwerfallen, sich zu konzentrieren, Überforderung zu vermeiden und überhaupt anzufangen. Die gute Nachricht: Es gibt Strategien, die speziell darauf abzielen, das Putzen mit dem ADHS-Gehirn effektiver zu gestalten. Hier sind einige Tipps, die das Aufräumen handhabbar und sogar motivierend machen können:
1. Aufgaben in kleine, überschaubare Schritte unterteilen
Einer der größten Hürden für Menschen mit ADHS ist es, große Aufgaben zu bewältigen. Eine ganze Wohnung zu putzen, kann überwältigend wirken. Teilen Sie die Aufgabe in kleinere Abschnitte auf:
- Beginnen Sie mit einem Raum oder sogar nur einem Teil des Raumes (zum Beispiel nur die Arbeitsplatte, ein Regal oder einen Haufen Kleidung).
- Nutzen Sie die "10-Minuten-Regel" – verpflichten Sie sich, nur 10 Minuten zu putzen. Oft fällt es leichter, weiterzumachen, wenn man einmal angefangen hat.
2. Timer verwenden, um fokussiert zu bleiben
Stellen Sie einen Timer für einen bestimmten Zeitraum (z.B. 15 oder 20 Minuten) und putzen Sie, so viel Sie können. Sobald der Timer abgelaufen ist, machen Sie eine kurze Pause oder wechseln Sie zu einer anderen Aufgabe. Diese Methode, bekannt als "Pomodoro-Technik", hilft, die Konzentration zu erhalten, ohne überfordert zu sein.
3. Musik, Podcasts oder Hörbücher als Motivation nutzen
Viele Menschen mit ADHS können sich besser konzentrieren, wenn sie im Hintergrund anregende Geräusche haben. Hören Sie sich beim Putzen Musik, einen spannenden Podcast oder ein Hörbuch an, um sich unterhalten zu lassen und motiviert zu bleiben.
4. Eine Putz-Checkliste erstellen
Eine Checkliste mit spezifischen Aufgaben kann das Putzen weniger überwältigend machen und ein befriedigendes Gefühl geben, wenn Sie Aufgaben abhaken. Fügen Sie auch kleine Aufgaben wie "Kleidung aufheben", "Oberflächen abwischen" oder "Müll rausbringen" hinzu. Die Aufteilung hilft, das Gefühl zu geben, dass Fortschritte gemacht werden.
5. Den Putzprozess als Spiel gestalten
Machen Sie aus dem Putzen ein Spiel! Versuchen Sie, so viel wie möglich zu putzen, bevor ein Lied endet, oder fordern Sie sich selbst heraus, Ihre "Rekordzeit" beim Putzen eines Raumes zu schlagen. Diese Herangehensweise kann das Putzen weniger langweilig und unterhaltsamer machen.
6. Sich auf einen Gegenstandstyp konzentrieren
Anstatt im Raum herumzugehen und zufällige Dinge aufzuheben, konzentrieren Sie sich auf einen bestimmten Gegenstandstyp:
- Sammeln Sie alle Geschirrteile und bringen Sie sie in die Küche.
- Sammeln Sie alle Kleidungsstücke und legen Sie sie in die Wäsche.
- Ordnen Sie Papiere oder Bücher. Dieser Ansatz reduziert die Entscheidungsmüdigkeit und erleichtert die Erledigung der Aufgaben.
7. Hilfsmittel zur Organisation nutzen
Körbe, Behälter und Boxen können Ihnen helfen, schnell Ordnung zu schaffen, ohne sich überwältigt zu fühlen. Das Beschriften dieser Behälter sorgt dafür, dass alles einen festen Platz hat und langfristig weniger Unordnung entsteht.
8. Ablenkungen minimieren
Schalten Sie Ihr Handy auf "Nicht stören" oder legen Sie es in einen anderen Raum, falls Sie dazu neigen, sich leicht ablenken zu lassen. Falls äußere Geräusche stören, helfen eventuell geräuschunterdrückende Kopfhörer.
9. Eine Putzroutine etablieren
Routinen reduzieren die Notwendigkeit, zu entscheiden, wann Sie putzen sollen, und erleichtern den Einstieg. Zum Beispiel:
- Montag: Wohnzimmer.
- Mittwoch: Küche.
- Freitag: Bad. Regelmäßigkeit macht das Putzen weniger überwältigend und zu einer Gewohnheit.
10. Unterstützung holen oder mit einem Freund putzen
Falls möglich, bitten Sie einen Freund um Hilfe oder beauftragen Sie jemanden. Gemeinsam zu putzen kann motivierend sein und den Prozess angenehmer gestalten.
11. Positive Verstärkung nutzen
Belohnen Sie sich, wenn Sie Aufgaben erledigen. Ob mit einer kleinen Pause, einer Leckerei oder etwas Angenehmem – positive Verstärkung steigert die Motivation und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dranbleiben.
12. Seien Sie nachsichtig mit sich selbst
Es ist leicht, frustriert zu sein, wenn das Putzen länger dauert oder nicht wie geplant läuft. Denken Sie daran, dass ADHS das Bewältigen solcher Aufgaben erschweren kann – und das ist in Ordnung. Feiern Sie kleine Erfolge und Fortschritte, egal wie gering sie erscheinen mögen.
Abschließende Gedanken
Das Ziel beim Putzen mit ADHS ist nicht Perfektion, sondern Strategien zu finden, die für Sie funktionieren. Indem Sie Aufgaben in kleine Schritte unterteilen, Zeitlimits setzen, Werkzeuge zur Entlastung nutzen und nachsichtig mit sich selbst sind, können Sie das Putzen in Ihren Alltag integrieren und erfolgreich meistern!